Rio Amazonas

Am 5. Februar reisen wir über die kleine Grenze La Balsa, umgeben von dschungeligen Bergen, nach Peru ein. Lustigerweise haben sich heute nur wir zwei und drei weitere SchweizerInnen entschieden, diese Grenze zu nehmen. Ausstempeln in Ecuador geht schnell, in Peru lässt man sich hier mehr Zeit und nach rund 2 Stunden gehts weiter.

Schliesslich kommen wir in Jaen, der nächstgrösseren Stadt an und das Peru-Abenteuer beginnt: Wir buchen für 21 Uhr einen Nachtbus nach Tarapoto. Da kommt aber kein Bus, nur die Ticketverkäuferin rennt gestresst hin und her. Schliesslich packt uns ein Angestellter ahnungslos in sein Auto und fährt mit uns eine Stunde durch die Dunkelheit zu einer Kreuzung wo der Bus durchfahren wird. Wir warten und warten… und wer hät’s gedacht, um 23 Uhr kommt der Bus dann doch noch und wir fahren gemeinsam mit Küken, Schweinen und Hunden in Richtung Tarapoto. Jede Stunde wachen wir auf weil der Bus anhält und unser Chauffeur mit Stirnlampe und Werkzeug um den Bus rennt :-). Mit rund 6 Stunden Verspätung kommen wir in Tarapoto an. Von hier aus nehmen wir das Collectivo nach Yurimaguas und begeben uns dort aufs Schiff, das uns nach Iquitos bringen wird. Allerdings fährt das Schiff erst am Abend des Folgetags, wir installieren trotzdem schon unsere Hängematten und verbringen eine ruhige Nacht im Hafen von Yurimaguas.

Nach und nach füllt sich schliesslich das Schiff mit Einheimischen, wenigen Touristen und viel, viel, viel Fracht! Es ist Wahnsinn was die Träger hier rennend an Bord tragen! Unter der Fracht befinden sich mehrere Tonnen Mangos und wir wissen jetzt, wies kommt, dass bei einem Transport nur noch ein Bruchteil der ehemaligen Ladung am Zielort ankommt: alle Passagiere, Träger, Hafenarbeiter, Dorfbewohner etc. verpflegen sich während den nächsten Tagen von leckeren Gratismangos :-).

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Tausende von Mangos die hier aufgeladen werden!
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Hängemattencamp auf dem Schiff
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Auch unterwegs bringen Leute aus den kleinen Dörfern am Ufer Fracht an Bord.

Iquitos ist die weltweit grösste Stadt, die nicht über eine Strasse erreichbar ist und mitten im peruanischen Amazonasgebiet und Dschungel liegt. Die nächsten zwei Tage verbringen wir gemütlich in unseren Hängematten beim Lesen, beobachten Delfine die neben uns herschwimmen und zwischendurch gibts Stopps bei den am Ufer gelegenen Dörfern die Fracht bringen und den Schiffpassagieren alle mögliche Ware verkaufen: Empanadas, Fisch, Zuckerrohr, Früchte, Getränke, Eis etc. Eine Familie kauft für 3 Soles (ca. 1 Franken) sogar einen kleinen Schildkrot (lebendig), andere kleine Papageien :-).

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Der breite Rio Amazonas

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Und unterwegs wird unser Schiff gestürmt von Verkäufern.
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Da hat einer einen leckeren Madenspiess ergattert :-)!
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Hundert Meter vor dem Hafen von Iquitos laufen wir dann noch auf eine Sandbank auf :-). Nach Stunden rettet uns dann ein anderes Boot :-).

Geplant haben wir nichts, entscheiden uns aber in Iquitos für eine viertägige Dschungeltour – wenn wir schon mal hier sind :-). Mit uns kommt unser Guide Charles, die Köchin und Ignacia und Damasos, ein chilenisches junges Pärchen. Kaum in der Dschungelunterkunft angekommen, kriegen wir Gummistiefel und los gehts zur ersten Dschungelwanderung.
Unsere Tour ist super: wir geniessen köstliches Essen, verstehen uns super mit den Chilenen und erleben ständig was. An einem Tag sind wir ganze 18 Stunden unterwegs vom Sonnenaufgang bis zur mitternächtlichen Kanufahrt auf der Suche nach Schlangen und Kaimanen oder Nachtwanderungen (uuuunglaublich viele Moskitos!) im Dschungel, Tierbeobachtungen vom Kanu aus, Schwimmen und Fischen im Amazonas und der Suche nach Delfinen ist alles dabei und kaum Zeit zum Ausspannen. Und wenn wir grad nicht unterwegs sind, hüpfen Frösche über unsere Zimmernetze oder Schlangen kriechen über unser Hausdach :-).

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Unser Zimmer im Dschungel
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Eine vier Meter lange Boa die über unser Dach kroch.

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Wir verbringen noch etwas Zeit in Iquitos bis wir mit dem Schiff, diesmal in 3 Tagen, wieder zurück nach Yurimaguas fahren.

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Kurz vor der Rückfahrt.

Unser nächster Halt ist Chachapoyas, ein Dorf in den Anden. Ein Muss hier ist die Besichtigung der Ruinenstätte Kuelap. Dabei lernen wir zwei Deutsche und ein Pärchen aus dem Südtirol kennen, mit denen nicht nur der Tagesausflug sondern auch der Abend lustig ist.

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Ruinen von Kuelap.
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Ein 771m hoher Wasserfall

Von Chachapoyas fahren wir schliesslich mit dem Nachtbus nach Trujillo an den Pazifik. Einen Tag verbringen wir in Huanchaco am Meer, das Wasser ist allerdings sooo kalt, dass wir nur die Sonne geniessen, Ceviche essen und den springenden Fischen zusehen.

An den folgenden zwei Tagen sehen wir uns Huacas del Sol y Luna und Chan Chan an, zwei Ansgrabungsstätten zwei verschiedener Völker die allerdings beide noch lange nicht fertig ausgegraben sind, da sie sich auf riesigen Flächen befinden.

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Huacas del Sol y Luna
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Huacas del Sol y Luna
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Chan chan

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Und wie immer kommt nach der Wärme die Kälte und wir fahren nach Huaraz in die Berge. Huaraz liegt auf 3100m über Meer und bietet eine Vielfalt an Kletter-, Bergsteig- und Wandermöglichkeiten. Es gibt über dreissig Berge die über 6000m hoch sind (das gibts sonst nur im Himalaya) und unzählige von Lagunen.

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Hier treffen wir auch Carmen und Daniel aus dem Südtirol wieder die wir in Chachapoyas getroffen haben. Gemeinsam beschliessen wir zur Laguna 69 zu wandern und dort zu campen. Schnell sind Zelt und dicke Schlafsäcke gemietet und Essen eingekauft und wir wandern mit vielen Kilos Gepäck bis auf 4600m zur Laguna hoch. Zum Glück setzt der nachmittägliche Regen erst ein, als alles direkt an der Lagune aufgestellt ist. Wir haben einen lustigen Nachmittag und schliesslich eine etwas anstrengendere Nacht, da uns allen etwas Luft fehlt :-). Leider gibts am nächsten morgen Schnee und ist richtig kalt. Wir wärmen uns noch mit Tee und einer Suppe auf, bis es an den Abstieg geht. Da hier nicht viele Autos durchfahren dauerts dann noch viele zusätzliche Fussschritte und eine ganze Weile, bis wir zurück in der Zivilisation sind. Ein cooles Abenteuer wars!

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Unser Zelt vor der wunderschönen Laguna 69.

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Wir machen noch einen weiteren Ausflug in Huaraz zu den riesen Bromelien die nur an einem Ort in Peru sowie zwei Orten in Bolivien existieren sollen und nur alle paar Jahre blühen. Mega cool sehen sie aus!
Weiter fahren wir noch bis auf 4800m und wandern bis 5040m zu einem Gletscher.

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Pflanzen aus der Gattung der Bromelien die bis zu 12m hoch werden können und nur alle paar Jahre blühen.

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So, und in wenigen Stunden gehts mit dem Nachtbus nach Lima, in die Hauptstadt Perus!

Saludos! Andrea und Etienne

4 thoughts on “Rio Amazonas

  1. Hei Ihr zwei….
    Wider mol en ungloublich spannende Bricht vo euch, Vo eim Extrem is andere…. Gniessets witer und mir warte scho gspannt uf e nächst Blog-Itrag.

    Gruess us Solothurn

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